Hintenrum gedacht beim Frühstück

Nina und ich müssen heute nur wenig voneinander versetzt von daheim los, so dass wir unsere Badezimmerbelegung organisieren müssen. Ich stehe zuerst auf, weil ich eh nur 20 Minuten im Bad brauche und wenn sie vor mir aufstehen müsste wäre das einiges früher. =)  Jedenfalls mache ich einen Kaffee als ich fertig bin und setze mich an unseren Esstisch (der an anderer Stelle in unserem Wohnzimmer steht wo er viel besser steht). Erfolgreich widerstehe ich der Verlockung meine Emails abzurufen und wende mich stattdessen einer CD zu, die noch im Wohnzimmer liegt, weil sie noch nicht auf das Laptop gerippt worden ist. Es handelt sich um die limitierte Version von "Relikt" von "Das Ich". Ich blättere im Booklet (was ein Wälzer) und lese mich durch die expressionistisch-lyrischen Gedichttexte von "Das Ich". Ich denke über den Text von "Über Armut" nach. Ich mag ihn. Treffend. Dankbarkeit für mein Leben hier. Und einen Moment lang denke ich an die Menschen, denen es gerade nicht so gut geht. An Kindersoldaten in Afrika, politische Gefangene in Ägypten, Birma, China, an Arbeiter, die für deutsche Studenten und Manager Laptops zusammenbauen und dabei Gift atmen….

Nina fragt mich, ob ich mich freuen würde, wenn wir noch ein bisschen zusammen Kaffee trinken. Machen wir! Wer würde schon "nein" sagen, wenn er morgens, bevor er aus dem Haus geht, noch die Chance hat mit seiner Freundin einen Kaffee zu trinken, außer vielleicht ein….ach lassen wir das.

 

Nun geht es an die Uni. Hoffentlich ohne Omma Else.