China macht’s vor, Zensursula macht’s nach

China benutzt laut netzpolitik.org die gleiche Technologie, die Zensurselchen jetzt bei uns einführen möchte. Darunter ist dann twitter, wordpress,….

Darauf warte ich bei uns auch schon. =)

Die Zeit hat einen längeren Bericht zum Thema "was darf das Internet" in ihrer Ausgabe von letzter Woche. Wie nicht anders zu erwarten war er unter aller Kanone und dazu gibt es einen sehr sehr guten Kommentar dazu und zwar von dem Blog "netzwertig". Der ist wirklich lesenswert. KLICK

Eine weitere, sehr sehr passende Parabel findet sich auf dem Blog "Kühlschranknotizen".

[KLICK]

Ich möchte kurz mal daraus zitieren, denn damit ist die ganze Internetzensurproblematik gut erfasst (und nicht nur diese).

Stellen Sie sich einmal vor, Sie hätten eine Insel entdeckt. Sie finden diese Insel wunderschön, bauen sich dort ein kleines Häuschen, fangen Fische und bauen Gemüse an. Es gibt ein Wäldchen, eine Lichtung und einen Bach. Sie lesen manchmal ein gutes Buch. Manchmal, wenn der Wind gut steht, hören Sie die Fischerstochter vom Festland ein Liedchen trällern. Das weiß sie nicht und es tut ihr auch nicht weh, aber sie freuen sich an diesem Liedchen.
Irgendwann kommen Ihre Freunde zu Besuch. Sie mögen die Insel und beschließen, zu bleiben. Sie freuen sich über ihre Freunde die Ihre Insel mögen und sagen: was mein sei, sei auch dein.
Irgendwann kommen die Eltern zu Besuch. “Was für eine schöne Insel, und spannend, wie Ihr hier alle lebt. Aber das ist schon alles etwas seltsam hier. Aber gut, dass wir so liebe, unpolitische Kinder haben. Da brauchen wir uns ja wohl trotzdem keine Sorgen machen.”
Sie leben weiter und immer mehr Freunde kommen auf ihre Insel. Alle freuen sich, aber viele vergessen, dass es nur eine Insel ist. Sie kommen gar nicht mehr wegen der Insel, sondern deshalb, weil hier irgendwie die cooleren Leute sind. Weil hier etwas neues entsteht und sie gerne dabei sein wollen.
Als eines Tages die Eltern vor Ihrer Tür stehen und sagen, dass sie jetzt auch auf der Insel wohnen, sind Sie überrascht. Als die Eltern sagen, dass auch alle Ihre Freunde herziehen wollen, dass dafür aber der Wald planiert, der Bach ausgetrocknet und der Fischfang eingestellt werden muss, sind sie erstaunt und erschreckt. Als die Eltern dann auch noch sagen, dass das Fischermädchen vom Ufer doch bitte nicht diesen schrecklichen Indiepop sondern gefälligst Schlager trällern soll, platzt Ihnen der Kragen. Sie sind schlussendlich doch politisch geworden.

Ich wünsche allen, allen, allen, die hier lesen, einen schönen Abend!