Am Bahnhof liegt noch etwas Schnee. Zusammengekrustet liegt er da. Als kleine dreckige, graue Schneewurst hat er sich an im Rinnstein des Busbahnhofs abgelegt. Dort fällt kaum Sonne hin, und wenn, dann steht dort bestimmt irgendein Bus, der Schatten spendet.
Ich bin unendlich müde. Mein Körper fühlt sich an, als wäre ich gestern einen Hundertmeterlauf gelaufen, mein „ich“ fühlt sich an, als wäre hätte jemand ein Tortenstück zuviel von mir gegessen, eines, das eigentlich nie da war. Komisch. Ich freue mich jetzt schon auf zuhause. Darauf, dass ich heute um 2 oder so zuhause sein kann, darauf, dass ich den ganzen Tag lernen muss, aber trotzdem, wenn ich müde bin kurz hinliegen kann, dass Nina und ich ne halbe Stunde Kaffee trinken können, reden. Von unseren Träumen in der Nacht, von dem Gefühl beim Aufwachen, von unseren Gedanken den ganzen Tag. Und unseren Wünschen. Das können wir gut. Wir machen das fast jeden Tag. Das muss uns erst mal jemand nachmachen. Meine Finger riechen übrigens so stark nach dem Nagelentfernen mit Kokosduft, dass ich sie trotz S-Bahn-Gemuffel von der Laptoptastatur riechen kann. Ich mag Kokos nicht. 😉