Another day in you-know-you-should-have-done-x-land Another day in you-know-you-should-have-done-x-land

Manchmal, da weiß ich ganz genau, was ich will und manchmal eben nicht. In einigen Momenten, da fragt man sich vollkommen überfordert, was denn nun eigentlich zu tun ist, was ich eigentlich will. Und wenn dann das Unschlüssigkeitstier dem Erwartungserfüllungsmonster oder dem Unsicherheitsbazillus gewichen ist, werden einfache Entscheidungen gar nicht mehr so einfach. Das können ganz banale Dinge sein. Zum Beispiel die Frage, was man am Wochenende denn so tun möchte, oder nur was es zu Essen geben soll, oder ob man nun an Tag Y mit Person X etwas trinken gehen möchte. Da gibt es dann so verschiedene „Klassiker“. Entweder man sagt zu und dann kurzfristig (oder auch rechtzeitig) ab oder lässt es einfach sein, weil man ja viel auf Arbeit zu tun hat, oder man einen anderen Grund zum vorschieben gefunden hat. Oder man sagt zu, hat dann tagelang keinen Bock drauf und wenn der Moment dann da ist und man sich entschieden hat oder doch Y getan hat, dann fühlt es sich richtig gut an. Oder man tut Handlung Z dann erst gar nicht, weil es ja mit Erwartungen konfrontiert ist, oder Angst hat oder der Unschlüssigkeit einfach ausweicht.

In einigen anderen Momenten bin ich so fokussiert, so geradlinig, ich sehe etwas zu tun, sehe, fühle was ich will, was zu tun ist, wie ich auf Ereignisse und Menschen reagiere und dann passieren Dinge, die einfach herrlich sind. Entweder weil einfach tolle Dinge passieren, oder weil Dinge passieren, aber nicht herrlich sind und ich dann doch daran wachse und dazu lernen und letztendlich ist es hilfreich und schön, weil „es“ einfach passiert/passiert ist/getan wird. Zwischenfrage: Klingt das kryptisch?! (Kommentare könnt ihr gern hier lassen)

Jedenfalls sind das so zwei Pole zwischen denen ich mich seit langem Bewege und bei denen ich es mittlerweile schon besser schaffe, dass die Pole zusammenwachsen bzw. es einen klaren „Trend“ hin zum geradlinigen Verhalten und Fühlen gibt. Zumindest bilde ich mir das ein. 😉

Am Wochenende gab wieder solche Momente, in denen ich so geradlinig bin. In denen ich einfach Dinge tue. Die Entscheidung „nebenbei“ ein kleines Projektchen zu beginnen, bei dem ich einfach der „Boss“ bin fühlt sich jetzt, da es so langsam losgeht, wirklich gut an. Und als ich Nina spontan fragte, ob wir nicht eine Nacht im Breisgau oder Elsaß verbringen wollen, und sie meinte, dass sie dabei wäre und ich einfach Franks (@ChefdeCambuse) Empfehlung folge, das Zimmer im „Chez Norbert“ in Bergheim im Elsaß buche, und es dort einfach herrlich ist, auch wenn es noch zu 1-2 Mißverständnissen kam und ich die Wegstrecke zwischen Freiburg und Bergheim vollkommen verrafft habe, dann weiß ich, das alles gut wird. Auch die Entscheidung statt zwei Gläsern, lieber doch eine ganze Flasche Wein zu bestellen fühlt sich so aus dem Bauch heraus in dem Moment ganz zauberhaft an, das unvermeidliche Unsicherheitsgefühl zwischendurch inklusive, und als ich im herrlich bequemen „grand lit“ liege und sich die Decke vom Rotwein dreht und Nina in meinem Arm schläft werde ich mir dann schon bewusst, dass ich meinen Weg, egal ob es nun „the road less traveled by“ oder den geraden Weg gehe oder ob ich mich am Wegesrand ausruhen, mich mal tragen und ziehen lassen muss, oder einfach losrenne. Ich gehe, der Weg geht weiter und das ist schon gut so. Finde ich.