eine kleine Nachtmusik

Ich sitze an unserem Schreibtisch im Wohnzimmer. Es ist halb Zwölf in der Nacht. Ich habe bis eben an meinem Praxisbericht geschrieben und jetzt habe ich ein weiteres Kapitel beendet. Ich höre in die Stille der Wohnung, die eigentlich keine Stille ist. Rucola und Napfkuchen bauen sich gerade mit Zeitungspapier ein Nest. Napfkuchen klettert auf die oberste Ebene und isst eine Haselnuss. Jetzt das Klackern der Kugel der Trinkflasche. Meine Finger wandern über die Tastatur underzeugen ein softiges, weiches Tippgeräusch. Der Lüfter meines Notebooks rauscht leise aber hörbar – ich habe es auf volle Leistung gestellt und ihm wurde gerade zu warum. Die Schallschutzfenster verschlucken die Geräusche von draußen, gerade fährt ein LKW durch den Ort. Durch die geöffnete Badezimmertüre höre ich das Ticken des winzigkleinen Weckers, der auf dem Sims über der Toilette steht. Zwischen dem 5€-Schminkspiegel von Ikea, meiner Nasendusche und allerlei Krimskrams. Der Efeu dort wächst auch prächtig vor sich hin. Das sanfte Licht der beiden kleinen Stehlampen taucht unsere Wohnung in ein sanftes, gelborangenes Licht. Es kaschiert Staub auch ganz gut. Ich sehe mich um, schließe die Augen, höre die Geräusche des Zuhauses. Hier ist es sicher, hier lebe, liebe, bin ich.

Meine Augen brennen, ich trage seit über 13 Stunden meine Kontaktlinsen, ich bin müde, durstig und hungrig. Ich freue mich jetzt schon wie ein Schneekönig auf den Geruch, das Gefühl, die Nina sind.

Gute Nacht Welt.